Produktiver schreiben: Mit der 5 AM Routine deinen Roman voranbringen
Neues Jahr, neues Glück, neue Vorsätze? Normalerweise bin ich kein Fan davon, sich Vorsätze fürs neue Jahr zu machen. Man stellt nur hohe Erwartungen an sich selbst das neue Kalenderjahr, um dann kurz vorm Jahreswechsel darüber enttäuscht zu sein, dass nichts so gekommen ist wie erhofft. Wenn man etwas ändern möchte, dann kann man mit der Veränderung jeden Tag starten.

Ich für meinen Teil habe erkannt, dass ich etwas an meiner Zeiteinteilung und die Inhalte, mit denen ich meine wertvolle Zeit fülle, überdenken muss. Viel zu oft bin ich frustriert ins Bett gegangen, weil ich meine wertvolle Zeit aus dem Fenster geworfen und sie mit Sinnlosigkeiten zugemüllt habe. Damit sollte Schluss sein! Also musste ein neuer Ansatz her, damit ich von alten Verhaltensmuster loskomme. Ich brauchte eine neue Routine, damit ich produktiver wurde, um mein Romanschreiben, Blogschreiben, mein Texterbusiness, Lesen, Bibelstudium, Pony, Sport und dann noch so Nebensächlichkeiten, wie Brotjob, Essen und Einkaufen unter einen Hut zu bringen 😉
Die Lösung: der 5 AM Club!
Oder ganz unglamourös ausgedrückt: frühes Aufstehen.
Warum sich früh aufstehen lohnt: Die Vorteile des 5 AM Clubs
Die Bezeichnung 5 AM Club geht unter anderem zurück auf die Bestseller von Robin Sharma, einer der besten Leadership Experten weltweit, und Michael Lombardi, Footballfunktionär und Journalist. Sharma und andere erfolgreiche Geschäftsleute, wie Richard Brenson oder Tim Cook schwören auf ihre produktive Zeit in den frühen Morgenstunden, die für manch andere noch zur Nacht zählen, in der man sich lieber im Traumland aufhalten sollte. Dabei bringt zeitiges Aufstehen einige Vorteile mit sich, insbesondere dann, wenn man Erfolg in seinem Leben anstrebt. Hier sei gesagt, dass man Erfolg vollkommen unterschiedlich definieren kann. Für die genannten Visionäre waren es ihre Geschäfte, die sie zu Millionären gemacht haben. Für andere, wie uns Schriftsteller, kann das Fertigstellen eines Romans der Erfolg sein. Für Eltern kann es Erfolg sein, wichtige To-Dos vor dem Aufstehen der Kinder erledigt zu haben.
Wenn du früh aufstehst…
…ist dein Gehirn produktiver. Direkt nach dem Aufstehen und bevor die Zeit dich in den Alltag scheucht, ist dein Gehirn noch nicht mit Nachrichten, Instagram, E-Mails und zig anderen Reizen überflutet. Du kannst dich voll und ganz auf das konzentrieren, was dir wichtig ist und davon einiges erledigen.
…hast du mehr vom Tag. Logischerweise ist der Tag länger, wenn man früher aufsteht. Wenn du die Zeit morgens zudem nutzt, deinen Tag zu strukturieren und dir vor Augen zu halten, was alles zu erledigen ist, wirst du tatsächlich mehr von deiner Liste abhaken können. Und wenn du mit deinem produktiven Morgenhirn bereits viel geschafft hast, hast du nach Feierabend mehr freie Zeit, die du mit entspannten und schönen Dingen füllen kannst.
…bist du produktiver. Die ersten beiden Punkte führen eins und eins zusammen. Du wirst feststellen, dass du in weniger Zeit viel mehr Aufgaben vom Tag erledigen kannst. Und das bevor dich der Alltag mitreißt.
…ist dein Morgen entspannter. Mich hat es immer genervt, dass ich vor der Arbeit nicht in Ruhe meinen Kaffee oder Tee trinken konnte. Eine Zeit, in der ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann und an meinem Getränk nippen kann, ohne dass ich es mir brühend heiß die Kehle hinunterkippen muss. Wenn du früh aufstehst, läuft dein Morgen entspannter ab, weil du eben mehr Zeit hast.
…bist du energiegeladener. Das mag ein Morgenmuffel oder eine Nachteule vielleicht nicht glauben. Aber wenn du den Morgen mit einem Kick durch Morgensport startest, kommt dein Kreislauf ordentlich in Wallung und schüttet Dopamin aus. Du hast viel mehr Energie und Elan – und das den ganzen Tag hindurch. Ich war selbst erstaunt, dass ich mit meiner neuen Morgenroutine, in die ein kurzes, aber intensives Workout integriert ist, kein Mittagstief mehr habe. Diesen Fakt belegt sogar eine Studie.
…bist du gesünder und wirst weniger mit Übergewicht zu kämpfen haben. Laut einer Studie verbraucht der Körper am Morgen 20 % mehr Fett, wenn man sein Workout vor das Frühstück legt.
…hast du Zeit, an deinen Zukunftsplänen zu feilen. Die „Gründer des 5 AM Clubs“ hatten Visionen, die sie jeden Morgen aus dem Bett gezogen haben. Was ist deine Vision? Willst du deinen nächsten oder ersten Roman fertig schreiben? Wo siehst du dich als Autor? Welche neuen Blogartikel könnten deine Leserschaft interessieren oder welche Blogartikel könnten deine Reichweite erhöhen?
All die genannten Vorteile des 5 AM Clubs dienen letztlich dazu, dass du deinen Zielen in großen Schritten näherkommst, indem du deine verfügbare Zeit sinnvoll, produktiv und intensiv nutzt. Daher sehe ich für mich als Autorin und Texterin nur Vorteile im frühen Aufstehen. Wie sieht es bei dir aus?
Schriftstellern am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Oder: Wie sieht meine 5 AM Routine aus?
4:55 Uhr: Raus aus den Federn
Um wirklich 5:00 Uhr aufzustehen, habe ich meinen Wecker auf kurz vor fünf gestellt. Für mich war es keine allzu große Umstellung, da mein Wecker zuvor 5:15 Uhr geklingelt hatte. Allerdings habe ich mich meistens erst halb sechs aus dem Bett gequält. Mittlerweile hüpfe ich Punkt Fünf aus den Federn.
5:05 Uhr: Powerworkout
Damit mein Kreislauf in Schwung kommt und ich abends nicht noch meine Sporteinheit reinquetschen muss, mache ich ein zehn bis fünfzehnminütiges Workout. An den Tagen, an den ich nachmittags nicht in den Stall fahre, sondern nach der Arbeit direkt nach Hause komme, verschiebe ich mein Workout auf den Feierabend und mache dann aber mehr als nur 10 Minuten Powerworkout.
5:25 Uhr: Kaffee kochen, Frühstück vorbereiten
Spätestens jetzt bin ich richtig wach. Nachdem ich mich angezogen und frisch gemacht habe, koche ich mir meinen Kaffee oder Tee und bereite mein Frühstück für die Arbeit vor. Ich habe mir angewöhnt, mir mein Frühstück nicht zuhause reinzuquälen – mein Magen ist vor sechs dafür noch nicht bereit. Stattdessen esse ich zwischen acht und neun Uhr an der Arbeit. Der Vorteil: Mein Körper ist in den frühen Morgenstunden nicht mit Verdauen beschäftigt, was mir wertvolle Energie rauben würde.
5:30 Uhr: Bibelstudium
Einer der Hauptgründe, weshalb ich morgens mehr Zeit haben wollte, ist mein Bibelstudium. Das ist sonst immer zu kurz gekommen und unter all den anderen „wichtigen Dingen“ begraben worden. Jetzt habe ich ausreichend Zeit, meinen Geist gleich früh mit Nützlichem zu füllen. Neben dem Lesen von Psalmen, schreibe ich mir wichtige Erkenntnisse auf, die mir die entsprechende Schriftstelle offenlegt.
5:45 Uhr: Schreiben
Je nachdem, wie lange mein Bibelstudium dauert, schreibe ich eventuell noch ein paar Absätze. Dieser Blogartikel zum Beispiel ist vor sechs Uhr entstanden. Als Content Managerin von Beruf gehört Schreiben zu meinem täglich Brot, weshalb ich abends oftmals keine Lust mehr habe, an den eigenen Projekten zu schreiben. Wenn ich früh bereits ein paar Zeilen geschrieben habe, ist der Druck geringer, nach Feierabend noch was stemmen zu müssen.
6:10 Uhr: Anziehen, Fertigmachen
6:20 Uhr: Ab geht die Post
Dank Morgensport und Bibelstudium gestärktem Körper und Geist geht es dann kurz vor halb sieben zur Arbeit. Ich beginne aktuell um sieben Uhr zu arbeiten und habe eine längere Wegstrecke vor mir. Daher verlasse ich bereits 6:20 Uhr das Haus.
Morgenmuffel: Muss ich unbedingt 5:00 Uhr aufstehen?
Ich will niemanden zur Lerche bekehren. Denn tatsächlich liegt das frühe Aufstehen nicht jedem. Es gibt eben auch Menschen, die haben ihr kreatives Hoch erst nach Sonnenuntergang. Wichtig ist, dass du herausfindest, wann für dich die beste Zeit ist, kreativ zu sein und dann nutze dieses Zeitfenster.
Und dann mache eine Routine daraus. Dadurch konditionierst du dich selbst, kreativ und produktiv zu sein. Dann wird es dir leichter fallen, dein Buch zu schreiben, deinen Blog zu füllen oder dein Business zu planen.
Egal, ob du nun zu den Lerchen oder den Nacheulen gehörst: Vermeide Schlafmangel. Erhält dein Körper nicht ausreichend Schlaf, wird dich das auf die Dauer krank machen. Es bringt also nichts, um jeden Preis eine 5 Uhr Routine oder eine Nachtschicht einzulegen, wenn du nicht ausreichend Schlaf bekommst. Achte also immer darauf, dass du zeitig genug ins Bett gehst.
Wie kann ich mich motivieren, früh aufzustehen?
Wenn du zu den Frühschreibern, zu den Lerchen oder wie auch immer du dich nennen magst, gehören möchtest, dann ist es wichtig, dass du die Umstellung langsam vollziehst. Wenn du zuvor um 6:30 Uhr aufgestanden bist, ist es für den Körper einfach zu abrupt, wenn du von heute auf morgen den Wecker auf 5 Uhr stellst. Daher sind hier meine Tipps, die ich selbst ausprobiert habe und mit denen die Umstellung klappt:
Langsam umstellen. Wie gerade erwähnt, tut eine abrupte Umstellung der Morgenroutine deinem Körper gar nichts Gutes und bei dir führt es nur zu Frustration. Stelle deine neue Aufstehzeit daher in kleinen Schritten nach hinten um. Beginne mit 10 oder 15 Minuten früherem Aufstehen und arbeite dich nach und nach zu deiner Wunschuhrzeit. Der Körper braucht bis zu 7 Tage, ehe er sich an einen neuen Schlafrhythmus gewöhnt hat und sogar bis zu 60 Tage, bis er eine neue Gewohnheit etabliert hat. Also: Übertreibe es nicht.
Kein Snooze! Die Snooze-Funktion unserer Handywecker ist der absolute Overkill für ein motiviertes, frühes Aufstehen. Wenn es dir schwerfällt, frühaufzustehen, dann verbanne den Wecker am besten auf die andere Zimmerseite. So wirst du gezwungen sein, aufzustehen, um das nervige Piepen auszuschalten.
Ein großes Glas Wasser trinken. Nachdem ich meine Bettdecke zurückgeschlagen habe, kippe ich mir ein Glas Wasser hinter die Birne. Über Nacht leert sich unser körpereigener Wasserspeicher und wir sind leicht dehydriert. Sind die Speicher wieder voll, hast du gleich mehr Energie.
Kenne den Grund, warum du früh aufstehen willst. Das ist der größte Motivator fürs Frühaufstehen. Willst du früh an deinem Roman schreiben, weil du es abends nicht schaffst? Willst du ein Buch lesen, eine Weiterbildung machen, bevor dich Job oder Schule im Griff haben? Oder willst du einfach nur in Ruhe deinen Kaffee trinken, ohne dass dir jemand reinbabbelt? Wisse, warum du früh aufstehst!
Sieh das frühe Aufstehen als Belohnung an. Ich freue mich am Abend auf meinen geplanten Morgensport. Ich mache sehr gerne Pilates oder kurze, intensive Workouts, bei denen ich ins Schwitzen komme. Wenn ich mich darauf freuen kann, weil ich sonst nicht dazukomme, dann fällt das Aufstehen leichter.
Am Abend den Morgen vorplanen. Zeit ist wertvoll, besonders die Zeit am Morgen. Kannst du dir dein Frühstück schon zurechtstellen oder deine Anziehsachen zurechtlegen? Alles, was du vorausplanen kannst, plane! Dadurch hast du am Morgen noch mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.
Vielleicht konnte ich dich davon überzeugen, das frühe Aufstehen einmal selbst auszuprobieren. Für meinen Teil kann ich nur davon schwärmen, was nicht heißt, dass es mir immer leichtfällt, 5 Uhr die Beine aus dem Bett zu schwingen. Wenn ich aber wenigstens ein Kapitel in der Bibel lesen und zwei Absätze für meinen Blog, Roman oder eine Verlagsbewerbung schreiben konnte, bin ich mehr als zufrieden.
Wie sieht es bei dir aus? Zählst du dich zu den Lerchen oder den Nachteulen? Würdest du einmal den 5 AM Club ausprobieren wollen? Lass es mich in den Kommentaren wissen.