Autoren bloggen: Wie starte ich einen Blog?
Es geht weiter in der Reihe „Autoren bloggen“.
Nachdem du nach der Beantwortung der Frage: „Wie starte ich einen Blog?“ gesucht hast, weißt du bereits, was für unglaublich viele Vorteile ein Blog mit sich bringen kann. Sonst würdest du wahrscheinlich nicht hier sein. Falls du dir über die Vorteile noch nicht ganz im Klaren bist, dann ist hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung:
Ein regelmäßig befüllter Blog kann deiner Website mehr Sichtbarkeit im Netz schenken. Je nachdem, worauf du mit deiner Website abzielst bzw. was darin beworben wird, bedeutet mehr Sichtbarkeit gleichzeitig mehr Sichtbarkeit für dich, deine Arbeit, deine Bücher/Produkte/Dienstleistungen etc. Außerdem kannst du deinen Schreibstil der Leserschaft präsentieren. Und wenn sie mögen, was sie auf deinem Blog lesen, dann werden sie sicherlich auch zurückkommen, deinen Blog weiterverfolgen und im besten Fall deine Bücher/Dienstleistungen kaufen. Der wohl größte Vorteil eines gepflegten Blogs ist seine Nachhaltigkeit, die beispielsweise das schnelllebige Social Media nicht hat.
Noch ausführlicher über die Vorteile eines Blogs und warum es sich für dein Buchmarketing lohnt, einen Blog zu starten, habe ich für dich in diesem Beitrag festgehalten.

Wenn du aber bereits überzeugt von der Kraft eines Autorenblogs bist, dann geht es hier jetzt an die Umsetzung. In diesem Beitrag möchte ich dir Schritt für Schritt erklären, wie du deinen Autorenblog startest und deinen ersten Beitrag veröffentlichst – angefangen von der Themenfindung hinzu den technischen Voraussetzungen. Zum Schluss findest du noch eine Checkliste als Zusammenfassung, die du herunterladen kannst.
Was muss ich bedenken, bevor ich einen Autorenblog starte?
Wie bei jedem Marketing behört eine gewisse Vorplanung dazu. Selbstverständlich kannst du einfach drauflos schreiben, in die Tasten hauen und über irgendein beliebiges Thema deinen ersten Beitrag veröffentlichen. Das funktioniert bei persönlichen Blogs hervorragend. Für dein Buchmarketing wird dir das aber nicht viel bringen. Sobald du mit deinem Autorenblog marketingtechnische Ziele verfolgst, brauchst du eine gute Basis, auf der du dein Blogprojekt aufbauen kannst. Dafür solltest du dir einige Fragen im Vorab stellen.
1. Welches Ziel verfolgst du mit deinem Blog
Zuallererst solltest du mit dir selbst klären, welches Ziel du mit deinem Blog verfolgst. Zu viele Ziele, ist in zu viele verschiedene Richtungen gedacht. Damit wirst du dich früher oder später verrennen und im Netz der Ideen verheddern. Da ein Blog auch sehr zeitintensiv sein kann, besonders am Anfang, solltest du dir gut überlegen, in welche Richtung es gehen soll. An welchen Horizont möchtest du dein Endzielfähnchen aufstellen? Diese Horizonte könnten folgende sein:
- Monatlich mehr Besucher auf die Website holen
- Über die Website monatlich die Buchverkäufe steigern
- Mich mit dem Blog als Experte zu einem bestimmten Thema hervorheben, z.B. als Lektorin, Schreibcoach
- Den Blog als Marketing-Teil nutzen, mit dem ich meine Autorenmarke stärke
- Mit dem Blog zu einem bestimmten Thema Aufklärungsarbeit betreiben, z.B. mental health, warum Blogs für Autoren nützlich sein können
- Den Blog als Newsplattform nutzen, um über Neues aus dem Autorenleben zu berichten
- Unabhängigkeit von Social Media
- Potenzielle Leser für deine Bücher von deinem Schreibstil mithilfe von Blogartikeln überzeugen
Schnapp dir am besten einen Notizzettel oder – wer ganz fancy ist – ein Whiteboard und schreibe oben hin, was dein Ziel des Blogs ist. Nenne dein Ziel direkt beim Namen, um so spezifisch wie möglich zu sein. Zum Beispiel: Ich möchte mit meinem Blog monatlich 20 neue Besucher auf meine Website ziehen.
Bedenke:
Nicht immer ist ein Blog das geeignete Marketingmittel. Für die einen funktioniert das Bloggen neben dem Schreiben und Veröffentlichen von Geschichten prima. Andere legen den Fokus viel lieber auf Social Media oder Newslettermarketing. Einfach, weil es sich besser mit ihrem Zeitbudget und ihren Zielen übereinen lässt. Mach dir also vor dem Aufsetzen deines Blogs Gedanken darüber, ob du es neben allen anderen Aufgaben und dem Schreiben stemmen kannst, ob es zu dir passt und ob du am Bloggen Spaß haben würdest. Denn den Spaßfaktor darf man auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
2. Finde ein Thema für deinen Blog
Überspringe den ersten Schritt der Zielsetzung nicht. Denn mit einem klaren Ziel vor Augen, wird dir auch die Themenwahl deines Blogs um einiges leichterfallen. Solltest du zwischenzeitlich einmal nicht mehr wissen, was du verbloggen könntest, dann besinne dich zurück auf dein Hauptziel. Und schon kann das Brainstorming beginnen.
Um die Themenbereiche einzugrenzen, beantworte dir folgende Fragen:
- Welche Themen beschäftigen dich?
- Worüber fällt es dir leicht, zu schreiben?
- Worin hast du viel Erfahrung, die du mit anderen teilen könntest? Bist du Experte in einem bestimmten Gebiet?
- Welches Problem könntest du mit dem Blog lösen, dass deine Leser haben?
- Schau dich um: wie viele Blogs gibt es bereits zu dem Thema? Wenn es bereits sehr viele zum Thema gibt, kann es schwer sein, sich darin einen Namen zu machen. Je weniger es gibt, desto leichter fällt die Positionierung, d.h. desto leichter und schneller wirst du zum Thema gefunden.
- Welches Themenfeld bringt dich deinem Hauptziel näher?
Wähle das Thema, das sich mit deinem Ziel vereint. Möchtest du beispielsweise eine bessere Leserbindung und mehr von dir und deinen Geschichten preisgeben, dann wäre ein regelmäßiger Einblick in deinen Schreiballtag das Thema deiner Wahl. Möchtest du dich auf lange Sicht als Schreibcoach oder Lektor selbstständig machen, wären Schreibtipps, häufige Fehler im Szenenaufbau etc. für das Hauptziel der Selbstständigkeit gut geeignet.
Konzentriere dich auf die Nische, die zu deinem Hauptziel passt und füttere sie mit Themen, die sie interessiert. In dieser Nische ist meist auch eine gewisse Nachfrage zu den entsprechenden Themen gegeben. Woher weißt du, was die Menschen in dieser Nische gerne lesen? Ein ziemlich einfacher Weg, den ich selbst auch häufig nutze, ist einfach mal das Thema bei Google einzugeben. Wie hoch ist das Suchvolumen, also wie viel Ergebnisse spielt Google dazu aus? Wie viele Blogs gibt es bereits zur Fragestellung? Oder werfe einen Blick in Google Trends.
Wenn dein Brainstorming viele Themen ergeben hat, die du verbloggen möchtest, erstelle dir einen Redaktionsplan. Darin kannst du festhalten, welches Thema wann dran ist. Damit hast du einen guten Fahrplan, der dir den Start ins Bloggen erleichtert. Denn Bloggen ist gewissermaßen wie ein Buch schreiben – ohne einen groben Plan fehlt der rote Faden.
Bereite deinen Blog vor – Hosting, Domain, Software deines Blogs
Kommen wir nun zum praktischen Teil. Jetzt hast du alle gedanklichen und themenspezifischen Überlegungen abgeschlossen. Der nächste Schritt ist, dir eine Plattform zu suchen, auf der du deine Themen verbloggen kannst.
3. Finde die passende Plattform für deinen Blog
Wenn du bereits eine Website hast, dann ist es ein Klacks, einen Blog zu integrieren. Du kannst eine statische Seite als Blogstart wählen, von der aus du deine Leser auf die einzelnen Blogartikel und Kategorien leitest. Zur besseren Navigation bindest du die Blogstartseite am besten noch mit ins Menü ein. Die Blogartikel selbst veröffentlichst du am besten als Beitrag und nicht als Seite.
Wenn du komplett bei null ohne Website startest, dann brauchst du einen festen Platz im Internet. Deine eigene Adresse, mit der du im Netz gefunden wirst. Das nennt sich Hosting. Es gibt verschiedene Hosting-Anbieter, die dir einen Platz im Internet reservieren:
Über den Hosting-Anbieter wählst du den Namen deiner Adresse – diese nennt sich auch Domain. Die Domain ist ein unverwechselbarer und einmaliger Name deiner Website bzw. deines Blogs.
Kleiner Tipp: Wähle den Namen deiner Domain so, wie du bereits auf Social Media oder anderen Kanälen heißt. So steigt der Wiedererkennungswert und die Leute können dich gleich zuordnen. Andere Blog-Experten empfehlen, die Website mit dem Vor- und Zunamen zu versehen.
Ich selbst habe es nicht ganz so schlau gelöst. Meine Domain nennt sich www.mirjamfreigang.de, setzt sich also aus meinem Vor- und Zunamen zusammen, während ich auf Social Media mirjam_sophie_autorin heiße. Nimm dir mich in diesem Fall nicht als Paradebeispiel 😉
Wenn du schließlich eine Domain hast, fehlt dir nur noch eine Software bzw. eine Blog-Plattform, mit der du deinen Blog realisieren kannst. Dafür haben sich für die unterschiedlichsten technischen Niveaus verschiedene Anbieter etabliert, wovon ich dir hier einige nenne:
Schaue sie dir genau an und vergleiche. Alle vorgestellten Plattformen setzen zwar auf mehr oder weniger einfache Baukasten-Systeme. Dennoch unterscheiden sie sich vom geforderten, technischen Know-How.
Übrigens: Viele Hosting-Anbieter bieten einen Website-Baukasten im Paket an, sodass du nicht beide Dienste separat zusammensuchen und buchen musst. Strato arbeitet zum Beispiel mit WordPress, bei Squarespace oder IONOS by 1&1 kommt alles aus einer Hand.
Jetzt geht’s an die Umsetzung: Aufsetzen und Gestaltung des Blogs
4. Gestalte deinen Blog
Endlich geht es an die Gestaltung deines Blogs. Bei Design und Inhalt kannst du dich austoben. Bedenke aber genauso wie bei der Themenwahl, dass Design und Farbspiel zu deinem Hauptziel, zu dir und deiner Nische passen sollten. Die verwendeten Farben und Formen, ebenso auch der Aufbau der Seiten sollten im harmonischen Einklang zu den Inhalten stehen. Bist du ein Thrillerautor, wird ein düsteres Design wohl besser passen als bunte Farben, die man eher mit einem Romance-Autor in Verbindung bringen würde. Je nachdem, welche Stimmung du rüberbringen möchtest, solltest du das Farbschema wählen.
Am besten orientierst du dich an deinen Social Media Auftritten, sofern du welche hast. Erinnere dich: das Gesamtbild im Netz trägt zu deiner Autorenmarke, also deinem Wiedererkennungswert bei (dazu wird ebenfalls ein Blogartikel folgen).
Stöbere durch die verschiedenen Templates, also Vorlagen, die jeder Website-Baukasten mit sich bringt. Probiere dich aus und richte dir den Blog so ein, bis er deinen Vorstellungen entspricht.
5. Wichtige Seiten für einen Blog
Bald hast du es geschafft! Es fehlen nur noch wichtige Seiten, die deinen Blog vervollständigen und die du aus rechtlicher Seite auf keinen Fall vergessen darfst.
Kleiner Tipp: Du kannst natürlich auch ohne die folgend beschriebenen Seiten mit deinem Blog starten. Früher oder später ist es aber zu empfehlen sie nachzuziehen.
Damit sich deine Leser ein besseres Bild von dir machen können, ist eine Über mich-Seite nie fehl am Platz. Natürlich dürfen auch eine Vorstellung deiner Schreibprojekte bzw. bereits veröffentlichter Bücher nicht fehlen.
Sobald du mit deinem Blog unternehmerisch umgehst, d.h. du deine Bücher auf der Website vorstellst, musst du auch ein paar rechtliche Dinge berücksichtigen. Deswegen sind ein Impressum, eine Datenschutzerklärung, wie auch das allseits beliebte Cookiebanner ein absolutes Muss!
Keine Sorge, wenn du kein Anwaltsdeutsch sprichst. Für die Erstellung eines Cookiebanners gibt es nützliche Plugins, die dir nach der Beantwortung einiger Fragen so etwas erstellen. Auch eine Datenschutzerklärung kannst du dir, beispielsweise hier, erstellen lassen. Mit einem Impressum stellst du dich als rechtlicher Betreiber deines Blogs bzw. Website dar (ein Impressum darf immerhin auch nicht in deinen Büchern fehlen). Aber auch hier gibt es einen Generator, der dir lästiges Recherchieren abnimmt. Schau dir zum Beispiel diesen Impressum Generator an.
Damit sich deine Leser auf deinem Blog gut zurechtfinden, ist ein gut strukturiertes Menü am Anfang der Seite hilfreich. Impressum, Datenschutz und Cookie-Blabla kannst du am Ende der Seite, im sogenannten Footer verlinken. Denn den Otto-Normal-Leser interessieren diese Seiten recht wenig.
6. Schreibe deinen ersten Blogbeitrag
Endlich! Du kannst nun mit deinem ersten Blogbeitrag loslegen!
Du hast ein Hauptziel vor Augen und drumherum ein Themenfeld eingeschränkt, das zur Erreichung deines Zieles beiträgt, was dir leicht von der Hand geht und was deine Leser interessiert. Du hast deine Website mit Blog aufgesetzt und designt. Jetzt kannst du deinen ersten Blogbeitrag verfassen.
Hast du deinen Text geschrieben, kannst du dich noch an ein paar wichtigen Äußerlichkeiten, wie gute Lesbarkeit, Strukturierung durch Absätze und Überschriften, widmen. In deinen Überschriften sollten die wichtigsten Keywords, also Schlüsselbegriffe vorkommen, die den Inhalt deines Artikels betreffen. Baue Links ein, die innerhalb deiner Website verlinken, aber auch ein paar, die nach außen gehen.
Doch der bedeutendste Aspekt eines erfolgreichen Blogartikels ist: Bist du damit zufrieden? Wenn ja, dann hau das Ding raus. Klicke auf Veröffentlichen und Tada!
Bloggen ist nicht für jeden Autor etwas
Steht deine Website mit Blog erst einmal, hast du schon einen ganzen Batzen Arbeit hinter dir. Allerdings hört die Arbeit danach nicht auf, denn das Recherchieren, Schreiben, regelmäßige Füttern des Blogs plus das Bewerben der Artikel ist ein zeitlicher Aspekt, den du nicht unterschätzen darfst. Ich kann dir sagen, dass Bloggen einen riesen Spaß macht. Trotzdem habe ich dann, wenn ich an einem neuen Artikel schreibe, nicht die Zeit, an meinen Buchprojekten zu arbeiten. Das solltest du als Autor im Hinterkopf behalten, wenn du überlegst, das Bloggen in deinen Marketingmix aufzunehmen.
Viele Marketer und professionelle Blogger werden dir sagen, dass du wöchentlich bloggen solltest, um nach sechs Monaten erste Erfolge zu vermerken. Für schnelleren Erfolg empfehlen manche Experten sogar mehrmals wöchentlich zu bloggen. Bedenke aber, dass DU es bist, der bestimmt, wie umfangreich die Beiträge werden, wie oft sie erscheinen und wie schwer die Gewichtung des Bloggens in deinem Buchmarketing ist.
Es liegt an dir, deinen Zielen und deinen Kapazitäten. Denn das eigentliche Ziel ist, das du als Autor hast, Leser für deine Bücher zu gewinnen. Für einen Autor ist das beste Marketing neben Authentizität immer noch: das nächste Buch schreiben!

Im nächsten Blogartikel in der Reihe „Autoren bloggen“ wird es darum gehen, wie ein Blog deine Autorenmarke stärken kann. Speichere dir also die Seite ab, abonniere meinen Newsletter und/oder folge mir auf Instagram oder Twitter, um keinen Artikel zu verpassen.