Das letzte Licht: Die Welt von Axazar von Tina Wurmbrand - eine Rezension
Hier kommt ein episches Abenteuer mit einer spannenden Quest, das in der düsteren Welt von Axazar spielt. Das letzte Licht – die Welt von Axazar ist der Auftakt einer High Fantasy Trilogie von Autorin Tina Wurmbrand.
Worum geht’s in Das letzte Licht?
Die Welt von Axazar droht in der Finsternis unterzugehen. Der dunkle König Darok lässt seinen Nebel und sein grauenvolles Gefolge aus Seelenfressern durch die Reiche ziehen. Wer sich nicht unterwirft, muss mit einem fürchterlichen Tod sein Leben bezahlen. Ein Herrscher nach dem anderen wird von der Dunkelheit überwältigt. Es gibt nur noch eine Hoffnung: das letzte Licht.
Elios, der König über das Erdreich, macht sich nach seiner Schicksalsoffenbarung auf eine abenteuerliche Reise, um Axazar doch noch zu retten. Auf den Pfaden muss er sich nicht nur Irrwegen und verfluchten Träumen stellen, sondern auch mit Verrat, Blut und Verlust kämpfen.
Eine dunkle Welt – das Setting
Das Setting von Axazar bestimmt maßgeblich das heroische Abenteuer um Elios und seine Begleiter, den Baumling Mira und den Lavandier Nuo. Dass das Licht immer weiter aus der Welt von Axazar vertrieben und stattdessen von Tod und Grausamkeiten überschattet wird, hat die Autorin perfekt inszeniert. Auch das letzte Licht selbst hat mit sich selbst zu kämpfen, sieht sich immer wieder mit schweren Verlusten konfrontiert und muss das Licht in sich noch entdecken.
Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, die ein bildgewaltiges Abenteuer geschaffen hat. Die verschiedenen Königreiche, Verstecke und Landschaften mit ihren einzigartigen und fantasievollen Lebewesen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Elios mit seinen beiden Freunden durch das Land zieht, um seiner Schicksalsoffenbarung nachzugehen, durchwandern sie Wüstenlandschaften mit Luftschlössern, Irrwälder mit blinden Riesenspinnen, zerstörte, heruntergekommene Städte und Berglandschaften, deren Gewitter alle Passanten am Durchqueren hindern. Es hat Spaß, zum Teil auch Angst gemacht, in diese Welten einzutauchen. Auf dem Buchrücken steht: Für alle Fans von Tolkien und Herr der Ringe. Dieses Versprechen hat die Autorin definitiv eingehalten.
Eine Fülle an Figuren, Charakteren und Wesen
Besonders spannend fand ich die unterschiedlichen Wesen, die die Autorin in die Geschichte eingeführt hat. Manchmal musste ich mich stark konzentrieren und überlegen, wer noch einmal wer war. Es wurden sehr viele Namen und Orte genannt. Aber mit Fortschreiten der Geschichte lernt man die einzelnen Figuren doch besser kennen.
König Darok, der von Rache und Hass angetrieben wird, hat ein unheimliches Gefolge. Jedes Wesen, jede Figur ist detailliert beschrieben. Die Grässlichkeit der Dunkelheit ist fein herausgearbeitet. Da kann man es tatsächlich mit der Angst zu tun bekommen, wenn Seelenfresser, E’uras und Domoren sich an unschuldigen Menschen zu schaffen machen.
Wer in der Beschreibung besonders heraussticht, ist Kriegerin Hegna. Man kann an ihr erkennen, wie sehr es der Autorin am Herzen liegt, starke Frauenfiguren zu präsentieren. Denn Hegna ist meiner Meinung nach am besten ausgearbeitet, was ihren Charakter anbelangt. Während die anderen Figuren zum Teil nicht deutlich unterscheidbar waren, was insbesondere ihre Sprechweise, Wortwahl und Ausstrahlung angeht, sticht Hegna am krassesten heraus. Sie ist stark, mutig, leidenschaftlich und ehemalige Heerführerin Daroks. Mit ihren Beweggründen kann ich am meisten mitfiebern und mit ihrer inneren Zerrissenheit am besten sympathisieren.
Der Kern der Geschichte – Elios‘ Heldenreise
Elios ist dazu bestimmt, als der letzte verbliebene Lichtträger den Kampf gegen den dunklen König aufzunehmen. Doch das Licht in Elios ist schwach. Er braucht die Sorunen der Elemente, um die Kraft der Elemente zu vereinen und damit Darok entgegentreten zu können. Doch die Sorunen sind mit einem Fluch belegt, der es erstens nahezu unmöglich macht, sie überhaupt zu finden. Und zweitens wird jeder, der nach ihnen sucht und seine Gedanken an sie heftet, in den Wahnsinn getrieben. Auf der Suche nach der ersten Sorune wird Elios mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, die nicht nur ihm, sondern auch seinen Freunden fast das Leben kosten. Man begleitet das Trio auf ihrer Reise, ohne selbst zu wissen, wohin es gehen soll. Es ist, als wenn man genauso ahnungslos wie Elios durch die Königreiche zieht. Wie also das finden, was eben nicht gefunden werden will? Die Quest ist spannend bis zum Schluss und lässt einen beim Lesen definitiv mitfiebern.